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Autor: Christoph Schäfer

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Blankwaffen wurden über viele Jahrhunderte in der Kriegführung eingesetzt.  Für die verschiedenen Waffengattungen und deren unterschiedlichen Verwendungszwecke wurden im Laufe der Zeit verschiedene Typen von Blankwaffen entwickelt:

Bei der Infanterie wurden Infanteriesäbel, Degen, Faschinenmesser, Bajonette und Hirschfänger eingesetzt.

Die Kavallerie hatte spezielle Kavalleriesäbel und Kavalleriedegen sowie Pallasche.

Die Artillerie führte einen Artilleriesäbel.

Mit der Entwicklung von Feuerwaffen wurden die Blankwaffen in der Kriegsführung mehr und mehr bedeutungslos. Lediglich Bajonette und Grabendolche  wurden weiterhin bei Kampfhandlungen eingesetzt.

Schwerter, Degen und Säbel waren für die Kriegsführung nicht mehr geeignet. Sie wurden - wie Extraseitengewehre und neu entwickelte Offiziersdolche - zu Bestandteilen der Ausgehuniform (Paradewaffen).

Blankwaffen des Deutschen Reiches 1933-1945

Blankwaffen Wehrmacht Heer (WH)

Offiziersdolch des Herres

 
Der Heeresdolch  wurde am 4.5.1935 für Offiziere und Wehrmachtsbeamte im Offiziersrang eingeführt. Der Dolch konnte wahlweise anstatt des Säbels getragen werden, nicht aber zum Feld-, Wach- und Parade- und großen Gesellschaftsanzug. Portepeeunteroffiziere des Heeres durften den Dolch nicht tragen, während dies bei der Reichsmarine und Luftwaffe gestattet war.
 
Er wurde von 33 verschiedenen Herstellern produziert. Frühe Dolche, die noch von Hand nachgearbeitet wurden sind bei Sammlern wesentlich begehrter als spätere Exemplare aus Zink oder Kriegsmetall. 
 
Die meisten Griffe bestehen aus dem Kunststoff "Trolon". Es gibt aber auch Griffe aus "Galalith", Holzkern mit Celloluidüber-zug. Einige Griffe wurden sogar aus Elfen-bein und Bernstein gefertigt.
 
Zu dem Dolch gehört ein Gehänge und ein silbernes Portepee. Das Gehänge für Generale war in gold.
 
Der Dolch durfte von Offizieren, Portepee-Unteroffizieren und Heeresbeamten getragen werden. 
Dolch für Offiziere der Wehrmacht, Heeres Offiziers-Dolch WH-Offiziersdolch, Wehrmacht Offiziersdolch, Heeresdolch mit Bernsteingriff

 

Ehrendolch des Heeres mit Damastklinge

  

 

Offizierssäbel des Heeres

  

 

 

Säbel für Offiziere - Modell "Prinz Eugen"

  

 

 

Säbel für Offiziere - Modell "Lützow"

  

 

 

Ehrendegen des Heeres

  

 

Löwenkopfsäbel für Offiziere

  

 

 

Pantherkopfsäbel für Offiziere

  

 

 

Säbel für Mannschaften und Unteroffiziere

  

 

 

Extraseitengewehr des Heeres

  

 

 

Extraseitengewehr des Heeres mit Klingenätzung

  

 

 

kurzes Extraseitengewehr 98 für Pioniere

  

Blankwaffen der Wehrmacht Luftwaffe (WL) 

Fliegerdolch der Luftwaffe (Borddolch)

Der Fliegerdolch wurde am 17.2.1934 für das Fl.Führerpersonal (Offiziere) und für die zum Tragen des Flugzeugführerabzeichens berechtigten Flugzeugführer des Fl.Unterpersonals (Unteroffiziere und Mannschaften) eingeführt und von der Luftwaffe übernommen.
Griff und Scheide des Fliegerdolches waren mit blauem Saffianleder überzogen. Das Gehänge hatte die Form einer Kette.

 

Fliegerdolch der Luftwaffe 1935, LW-Borddolch

Offiziersdolch der Luftwaffe

Der Offiziersdolch der Luftwaffe wurde am 15.7.1937 für Offiziere, Beamte im Offiziersrang, Angehörige des Ingenieurkorp, Oberfähnriche, Unterärzte, Oberfeuerwerker nach bestandener Offiziersprüfung und Beamtenanwärter im für den mittleren Verwaltungsdienst eingeführt. Er war ab dem 1.10.1937 statt des bisherigen Fliegerdolches zu tragen.
Luftwaffen Offiziersdolch

 

Fliegerschwert (Offiziersschwert der Luftwaffe)

Das Schwert wurde Ende 1934 für die Offiziere der Fliegerschaft eingeführt und mit Entstehung der Luftwaffe für Offiziere, Oberfähnriche und gleichrangeige Beamte zu bestimmten Anzugsarten vorgeschrieben.
Fliegerschwert, Offiziersschwert der Luftwaffe

 

Stichdegen für Generale (Generalsdegen) der Luftwaffe

Der Generalsdegen wurde von Göring persönlich seit Mitte 1935 an die Generale der Luftwaffe verliehen. Das Vorbild des Degens für Generale der Luftwaffe war der Stichdegen der preußischen Kürassieroffiziere.Der Degen wurde als Fliegerdegen, Flieger-Generalsdegen oder Flieger-General-Degen bezeichnet. Der Stichdegen der Generale konnte von Generalen wahlweise zu allen dienstlichen und außerdienstlichen Gelegenheiten getragen werden.
Das erste Muster des Generalsdegen der Luftwaffe wurde von 1935 bis 1938 verliehen. 
Das zweite Muster unterscheidet sich nur durch den Griff (Kunststoff statt Holz) und das Stichblatt des Gefäßes (hintere und vordere Schale sind klappbar). Geringe Unterschiede in der Ornamentik sind als Herstellervarianten anzusehen.
Degen für Generale der Luftwaffe, Luftwaffengeneralsdegen, Degen der Generale, Fliegerdegen, Flieger-Generalsdegen

 

Säbel für Feuerschutzbeamte der Luftwaffe

Für den allgemeinen Brandschutz auf den Liegenschaften der Luftwaffe (z.B. Luftnachrichtenämter, Flak-Schießplätze, Tank- und Munitionslager) sowie für die flug-betriebsspezifischen Lösch- und Bergungsaufgaben auf Fliegerhorsten oder an Flieger-schulen stellte die Luftwaffe eigene Feuerschutzgruppen auf. Die Ausrüstung der Feuer-schutzgruppen mit Groß- und Kleinlöschgeräten regelten die Ausrüstungsnachweisungen der Luftwaffe vom 1936.
 

 

Seitengewehr für Feuerschutzbeamte der Luftwaffe

  

 

 

Flieger-Kappmesser (Fliegermesser)

Das Flieger-Kappmesser wurde mit einer Verfügung vom 24.05.1937 für das fliegende Personal und Fallschirm-schützen-Verbände  (Fallschirmjäger) in der Luftwaffe eingeführt. Es wurde benutzt sich vom Gurtzeug des Fallschirms zu befreien. Es handelt sich um ein Fallmesser, bei dem die im Griff liegende Klinge nach Betätigen des Druckhebels durch Muskelkraft aus dem Griff geschleudert werden konnte.  Auf der einen Seite des Griffes war eine ausklappbare Ahle angebracht. 
Fallschirmspringer-Kappmesser, Fallschirmjägermesser, Messer für Fallschirmjäger

 

Bordmachete der Luftwaffe für Bomberbesatzungen 1941

Die Bordmachete der Luftwaffe war aus Eisen mit Holzgriff und ca. 54 cm lang. Die Scheide war aus Eisen und ähnelte einer Bajonettscheide. Es existiert auch eine Ausführung mit Sägerücken und eine Ausführung bei der das Gefäß aus Messing war. Hergestellt wurde sie von der Firma Alcoso in Solingen. 


Bordmachete der Luftwaffe

Nationalsozialistisches Fliegerkorps (NSFK) 

NSFK Fliegermesser

 Messer (Dolch) des Nationalsozialistisches Fliegerkorps (NSFK)

 

Blankwaffen der Schutzstaffel (SS)

Eingeführt wurde der SS Dienstdolch M33 am 15.12.1933 für alle Dienstgrade der SS.
 
Aussehen und Gestaltung basieren auf dem Muster des Schweizerdolches aus dem 15. Jahrhundert mit speerförmiger Klinge. Griff und scheide sind schwarz. Die Scheidenbeschläge und Parierstangen aus silberfarbigem Metall. Auf der Klinge ist das SS-Motto "Meine Ehre heißt Treue" eingraviert. In den schwarzen Holzgriff sind ein Adler mit Hakenkreuz und ein rundes SS-Zeichen ("SS-Pastille") eingelegt. Die Länge des Dolches beträgt ca. 37 cm.
 
Die Grundform der SS-Dienstdolches ist identisch mit der des SA- und NSKK-Dienstdolches. Beim SA-Dienstdolch waren lediglich die Scheide und der Griff braun. Die Klinge trug das SA-Motto "Alles für Deutschland, der Griff statt des SS-Logos das SA-Logo. Der NSKK-Dolch war mit dem SA-Dolch identisch, lediglich die Scheide war schwarz statt braun.
 
Der SS-Dienstdolch M33 wird heute in Sammlerkreisen in drei Fertigungsperioden eingeteilt:
 
In der frühen Fertigungsperiode von 1933 bis 1935 waren Adler, Beschläge, Kopfschraube und Parierstangen aus Neusilber (einer hochwertigen Nickellegierung) gefertigt. Die Scheide war schwarz brüniert, der Griff aus schwarzem Ebenholz und auf der Klinge war das Herstellerlogo eigestanzt bzw. eingeätzt. Die Parierstange war mit einer I, II oder III für die regionalen Reichszeugmeistereien (I-München, II-Dresden und III-Berlin) gestempelt.
 
In der mittleren Fertigungsperiode von 1936 bis 1938 waren Adler, Beschläge, Kopfschraube und Parierstangen größten Teils noch aus Neusilber, es wurden aber bereits vernickelte Gussbeschläge verwendet. Die meisten  Scheiden waren noch brüniert, teilweise wurden die Scheiden aber bereits lackiert. Statt dem Herstellerlogo wurde das RZM-Logo in Verbindung mit der Herstellernummer ersetzt. Statt dem Standard-RZM-Logo wurde auch eine SS-Variante  des RSM-Logos mit SS-Runen und Herstellungsjahr verwendet. Es kommen auch Doppelkennzeichnungen vor. Die römischen Ziffern I, II oder III auf der Parierstange wurden in der mittleren Fertigungsperiode nicht mehr angebracht.
 
In der späten Fertigungsperiode ab 1938 waren Parierstangen, Beschläge und Kopfschraube aus vernickeltem oder verchromten Metall (Guss). Der Adler wurde überwiegend aus Aluminium gefertigt. Die Scheide war schwarz lackiert. Die Klinge wurde ausschließlich mit der SS-Version des RZM-Logos mit SS-Runen und Herstellungsjahr versehen.
 
1940 wurde die Fertigung der SS-Dienstdolche M33 eingestellt. Bis dahin wurden ca. 220.000 SS-Dienst-dolche M33 von diversen Herstellern gefertigt.

 

SS Dienstdolch M33

 
Der SS Dienstdolch M33 wurde im Jahre 1933 eingeführt und jedem SS-Mann nach seiner Vereidigung übergeben.

Gravur auf Klingenvorderseite: "Meine Ehre heißt Treue"

Gravur auf Klingenrückseite: keine

Scheide: M 33 schwarz lackiert oder brüniert mit einem Ring für den Lederhänger
Dienstdolch der SS Modell 1933
 

 

SS-Dienstdolch M36 - SS-Kettendolch M36

 
Der SS Dienstdolch M36 wurde am 25.08.1936 eingeführt. 
 
Anfangs waren folgende SS – Angehörige trageberechtigt: Alle Dienstgrade, die mit Stichtag 30. 01.1936 schon 3 Jahre der SS angehörte, sowie alle SS-Führer, die am 9. November 1935 bereits dem Führerkorps der SS angehörten. Dies ergibt eine Anzahl von ca. 1.000 Berechtigen.
 
Diese Voraussetzungen wurden jedoch im Laufe der Jahre offensichtlich  modifiziert, da man heute davon ausgeht, dass insgesamt ca. 44.000 Kettendolche produziert wurden.

Gravur auf Klingenvorderseite: "Meine Ehre heißt Treue"

Gravur auf Klingenrückseite: keine

Scheide: M 36 schwarz lackiert oder brüniert mit einem an zwei Ringen befestigtem Kettengehänge
 
Die SS-Dolche mit Kettengehänge waren ausschließlich beim SS-Verwaltungsamt in München erhältlich und konnten nicht bei der RZM bestellt werden. Da die Scheiden auch einzeln erhältlich waren, haben viele SS-Offiziere ihren alten M33-Dolch behalten und lediglich die Scheide  ausgetauscht.
 

SS-Dienstdolch M36

 

SS Ehrendolch (1934) Röhmwidmung

 
Bei diesem SS-Ehrendolch handelt es sich um einen Dolch M 33 mit einer Widmung von Ernst Röhm in dessen Handschrift ( zu diesem Zeitpunkt war die Schutzstaffel noch Teil der SA ).
 
Dieser Ehrendolch wurde an alle SS-Mitglieder verliehen, die vor dem 31. 12. 1931 in die Schutzstaffel eingetreten waren oder vor dem 31. 12. 1931 z.B. der HJ angehörten und danach in die SS eintraten. Insgesamt wurden 9.900 dieser Dolche verliehen.

Nach dem "Röhm Putsch" musste der Schriftzug "Ernst Röhm" - gem. Befehl vom 4. Juli 1934 – entfernt werden.
 
 Gravur auf Klingenvorderseite: "Meine Ehre heißt Treue"
Gravur auf Klingenrückseite: "In herzlicher Kameradschaft Ernst Röhm" 
Scheide: M 33 schwarz lackiert oder brüniert mit einem Ring für den Lederhänger 
SS-Ehrendolch M33 mit Widmung

 

 

SS Ehrendolch (1934) Himmlerwidmung

Bei diesem SS-Ehrendolch handelt es sich um einen Dolch M 33 mit einer Widmung von Heinrich Himmler in dessen Handschrift. Dieser Dolch wurde am 3. Juli 1934 an 200 ausgewählte SS – Männer und - Führer verliehen, die an der Niederschlagung des "Röhm-Putsches" beteiligt waren.

Klinge nur mit Herstellerzeichen Eickhorn, nicht mit RZM-Marke
Gravur auf Klingenvorderseite: "Meine Ehre heißt Treue"
 Gravur auf Klingenrückseite: "In herzlicher Kameradschaft Heinrich Himmler"
 Scheide: M 33 schwarz lackiert oder brüniert mit einem Ring für den Lederhänger
SS-Ehrendolch mit Widmung

 

 

SS Ehrendolch (1936)

 
Die Bauart entspricht der des Dienstdolches M33, jedoch sind die beiden Parierstangen ober- und unterhalb des Griffes mit Eichenlaubornamenten versehen. 
 
Die Klingen aus Damaststahl stammen aus der Reichslehrschmiede-Dachau. Bei den Klingen aus poliertem Stahl sind der Schriftzug und das SS-Logo goldunterlegt.
 
 Die Scheide in Form der M33-Scheide ist mit schwarzem Leder überzogen und hat einen Ring für den M33–Lederhänger. Die Scheidenbeschläge sind mit Eichenlaubornamenten versehen.
 
Dieser Ehrendolch wurde vom Reichsführer SS (RFSS) für besondere Verdienste verliehen.


SS-Ehrendolch 1936 mit Eichenlaubornamenten

 

SS Dolche mit Widmung (Geschenkdolche)

Zu diversen Anlässe wurden SS-Dolche mit Gravuren versehen. Diese "Geschenkdolche" (z.B. von einer Einheit an ihren Führer) haben lediglich einen inoffiziellen Charakter.


 

 

SS Dolch Prototyp

1940 wurde außerdem ein einzelner Prototyp eines neuen SS-Dolches von der Firma Peter Krebs/Solingen handgefertigt. Die Einführung dieses neuen SS-Dolches wurde jedoch für die Dauer des Krieges aufgeschoben.
 

 

 

Sammlern, die sich ausführlich über SS-Dolche informieren möchten, empfehlen wir das Buch von 

Ralf Siegert: "Die Dienstdolche der Schutzstaffel SS"

 

Auf dem Weg nach Wirges - On the way to Wirges  - En route to Wirges  - Sulla via di Wirges  - W drodze do Wirges  - Na cestě k Wirges  - На пути к Wirges 

 

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